Scuderia Colonia

Fahrer- und Rennfahrergemeinschaft

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A K T U E L L E S

Die Scuderia Colonia ist empört über diffamierende Äußerungen über unseren Clubgründer Wolfgang Graf Berghe von Trips

 

Kölner Museumsleiter suggeriert NS-Nähe von Graf Trips wegen eines Tagebuch-Eintrages von 1947

In letzter Zeit werden wir zunehmend auf eine vermeintliche Nähe unseres Club-Gründers, des weltbekannten Rennfahrers Wolfgang Graf Berghe von Trips (* 1928,  † 1961), zum Nationalsozialismus angesprochen. 

Wir sind fassungslos, mit welcher Leichtfertigkeit hier Gerüchte ins Leben gerufen werden und mit welcher Eigendynamik diese immer weitere Kreise ziehen - mit der Folge einer inakzeptablen Rufschädigung unseres Gründers, der Diskreditierung unserer Clubmitglieder und auch der Personen und Institutionen, die sein Andenken bewahren und in sonstiger Weise mit dem Namen Wolfgang Graf Berghe von Trips in Verbindung stehen. 

Positiv ist, dass nach gegenwärtigem Kenntnisstand die gegenüber Graf Trips erhobenen oder zumindest suggerierten Vermutungen gänzlich haltlos sind, die Vorgänge aber zugleich umso weniger nachvollziehbar macht.

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Hintergrund und Auslöser gestalten sich wie folgt:

Wolfgang Graf Berghe von Trips ist, gemeinsam mit anderen verdienten Sportlern, der virtuellen „Hall of Fame“ des Deutschen Sports zugehörig, die von der Stiftung Deutsche Sporthilfe ins Leben gerufen wurde. Zu jedem Mitglied ist ein biografischer Text verfasst. Hinsichtlich des Grafen Trips schrieb der Sporthistoriker Dr. Andreas Höfer, zugleich Leiter des „Deutschen Sport & Olympia Museums“ in Köln, kürzlich im Auftrag der Sporthilfe eine neue Vita, in welcher – neben einer Vielzahl von sachlichen und orthografischen Fehlern – ein Tagebucheintrag des Graf Trips aus dem Jahr 1947 aufgegriffen, jedoch durch eine aus dem Kontext gerissene und verkürzte Zitierweise entstellt, veröffentlicht wurde. Auf wissenschaftlich derart fragwürdige Weise gelangt H. Höfer aus seiner Sicht zu Fragestellungen bezüglich einer mutmaßlichen Sympathie von Graf Trips für das Dritte Reich. Bei verständiger Würdigung des vollständigen Tagebucheintrags und unter Berücksichtigung des Umstandes, dass Graf Trips zum Zeitpunkt des Kriegsendes erst 17 Jahre alt war, erschließt sich ohne Weiteres, dass ihm gerade nicht vorgeworfen werden kann, ein „Sympathisant der Nazis“ gewesen zu sein, sondern er sich vielmehr rückblickend kritisch mit der Kriegssituation auseinandersetzte und sich von dieser klar distanzierte.

Was H. Höfer jüngst bewogen hat, Graf Trips auf der geschilderten - maßlos überdehnten - Tatsachengrundlage als mutmaßlichen Sympathisanten des nationalsozialistischen Unrechtsregimes darzustellen, ist bisher noch nicht geklärt worden. Dies scheint indes umso weniger verständlich, als besagter Tagebucheintrag, aus dem Dr. Höfer seinen „Verdacht“ herleitet, in einer von Reinold Louis verfassten und bereits 1989 erschienenen Graf Trips-Biografie abgedruckt wurde, der der Öffentlichkeit also bereits mehr als 35 Jahre bekannt und zugänglich ist. 

Nach unserem Kenntnisstand liegen weder konkrete Anhaltspunkte noch belastbare "Quellen" vor, welche die Mutmaßungen des H. Höfer stützen könnten. Dass die Arbeit des H. Höfer darüber hinaus seine augenscheinlich negative persönliche Sicht auf den Motorsport allzu deutlich vermittelt, erscheint - neben den Diffamierungspotenzial aufweisenden Inhalten - nahezu vernachlässigungswürdig. 

Die von ihm verfasste Auftragsarbeit, welche den vorherigen biografischen Text zu Graf Berghe von Trips, der von Reinold Louis stammte, auf der Homepage der „Hall of Fame“ ablöste, rief wiederum die Stiftung Deutsche Sporthilfe und die beiden anderen Träger, DOSB und VDS, auf den Plan, die anschließend Graf Trips einer Gruppe von - der Ruhmeshalle zugehörigen - Personen zuordnete, deren Biografien in Hinblick auf etwaige Verbindungen zum Nationalsozialismus durch eine Expertenkommission mit dem Ziel überprüft werden sollen, ob es aktuelle, zeithistorische Erkenntnisse gibt, wegen welcher sie neu im historischen Kontext eingeordnet werden müssen. Der von H. Höfer verfasste Text, der den Anspruch eines biografischen Werkes haben soll, ist inzwischen auf der Homepage der „Hall of Fame“ offline gestellt. Nach wie vor lesbar ist aber der markante Hinweis, in dem es heißt: 

„Aufgrund der Aufarbeitung bzw. Einordnung einiger Biografien aus der NS-Zeit beschäftigt sich die dafür einberufene Expertengruppe aktuell auch mit der Biografie von Graf Berghe von Trips.“ 

Zuvor hatte man sich sogar auf angeblich existente „neue Erkenntnisse“ berufen und war erst nach massiven Protesten der Trips-Stiftung und aufgrund zahlreicher Kritik bereit, diese mutmaßlich nicht haltbare Aussage zu entfernen. 

Die zitierte inakzeptable Formulierung suggeriert eine angebliche Nähe des Graf Trips zur nationalsozialistischen Diktatur des Dritten Reichs. 

Die zwischenzeitlich halbherzig erfolgte Abmilderung infolge des nun entfernten Hinweises auf vermeintliche „neue Erkenntnisse“ ändert nichts daran, dass der Eindruck erweckt wird, es gebe begründeten Anlass für eine Durchleuchtung des Lebens des Graf Trips auf etwaige nationalsozialistische Verstrickungen. Dies ist aber gerade – ersichtlich – nicht der Fall. 

Es ist empörend und unverantwortlich zugleich, in welcher Weise die Stiftung Deutsche Sporthilfe zusammen mit den beiden Trägern der "Hall of Fame", dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Verband der Sportjournalisten (VDS) hier auf zumindest nicht erwiesener, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit aber sogar evident verzerrter Tatsachengrundlage die Entstehung des Eindrucks fördert, die Vita des Grafen Trips sei von nationalsozialistischen Zügen geprägt. Denn dies ist es, was bei Personen ohne detaillierte Sachkenntnisse, die naturgemäß den Großteil des Publikums darstellen, von den suggestiven Formulierungen hängen bleibt. 

Ohne die verbindliche und belastbare Prüfung durch die Expertengruppe abzuwarten, haben die Stiftung Deutsche Sporthilfe, DOSB und VDS durch ihre suggestiven Anmerkungen zur Biografie des Grafen Trips den Nährboden dafür bereitet, dass Gerüchte über seine vermeintliche Sympathie (und gegebenenfalls mehr) für den Nationalsozialismus und das "Dritte Reich" entstehen und sich verbreiten. Sie haben damit in unverantwortlicher Weise eine Rufschädigung zum Nachteil des Grafen zumindest billigend in Kauf genommen. Der dadurch dem Ansehen des Grafen Trips bereits entstandene Schaden, der selbstverständlich auch negative Auswirkungen für alle hat, die in seiner Tradition agieren, wird nicht wiedergutzumachen sein.

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Wir als Scuderia Colonia halten es für nahezu ausgeschlossen, dass die von der Stiftung Deutsche Sporthilfe, dem DOSB und dem VDS angestrengte Aufarbeitung zu negativen Erkenntnissen hinsichtlich unseres Club-Gründers führen wird.

Wir bewahren demzufolge auch weiterhin das Andenken an ihn als eine Person, wie er bekannt geworden und der Öffentlichkeit richtigerweise in Erinnerung ist, nämlich als erfolgreichen, weltbekannten und fairen Rennfahrer, großartigen Menschen sowie als „Sportler des Jahres 1961“.

Das Verhalten der Stiftung Deutsche Sporthilfe, des DOSB und des VDS missbilligen und verurteilen wir auf das Schärfste.

Die Scuderia Colonia mit ihrer über 60-jährigen Tradition

Am 13. Januar 1960 versammelte Wolfgang Graf Berghe von Trips 21 Sport- und Rennfahrer in der damaligen ADAC-Zentrale Villa Oppenheim am Rheinufer von Köln, um die legendäre Scuderia Colonia zu gründen.

Anfang der 60-er Jahre befand sich der Motorsport in Deutschland in einem entscheidenden Umbruch: weg von einer gelegentlichen, sportlichen Freizeitbeschäftigung einiger „Herrenfahrer“ – hin zum Breitensport. Gemeinsam mit seinem damals ebenfalls international bekannten und erfolgreichen Fahrerkollegen Wolfgang Seidel erkannte Graf Trips die Vorteile, sich für gemeinsame Motorsportaktivitäten zu organisieren.

Es ging darum, Kontakte zur Industrie zu schaffen und vorhandene Kontakte zu nutzen, um die gegenseitige Unterstützung und Kameradschaft der Mitglieder untereinander sowie dem motorsportlichen Nachwuchs eine Basis zu geben.

Die Scuderia wurde in den Monaten nach der Gründung weltbekannt, weil Graf Trips auf seinem Racemaster-Helm das Wappen der Scuderia Colonia trug und bei allen Rennen, die er 1961 fuhr, Werbung für seine Renngemeinschaft machte. Zu dieser Zeit gab es noch keine Sponsoren-Logos und somit war ihm die Aufmerksamkeit mit dem prägnanten Kopfschutz sicher. Das Wappen der Scuderia Colonia wurde von Ernst van Husen gestaltet. Der bekannte kölner Werbegrafiker und gelegentliche Rennfahrer war ebenfalls Gründungsmitglied der Scuderia und langjähriger Freund von Graf Trips.

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Die Scuderia Colonia im 21. Jahrhundert

Damals wie heute stellt die Scuderia Colonia – entsprechend dem Gedanken ihres Gründers – als Sportfahrervereinigung einen Zusammenschluss aktiver Motorsportler dar. An den Zielen, wie sie auf der Gründungsveranstaltung von Graf Trips vorgetragen wurden, hat sich nichts geändert. Verändert hat sich seitdem die Motorsportlandschaft als solche. Der Rundstreckensport ist reglementierter denn je, der finanzielle Aufwand wächst jährlich an und auch der Zeitgeist hat sich über die Jahrzehnte gewandelt.

Die Scuderia Colonia hat diesen Wandel erfolgreich bewältigt und stellt sich modern auf. Neben dem reinen Rundstreckensport hat sich der Oldtimersport in der Scuderia fest etabliert und die Förderung junger Motorsporttalente wird im Rahmen der Möglichkeiten erfolgreich betrieben.

Um mit den Worten eines Vereinsmitglieds zu sprechen: „Wir fahren auf Sieg!“

Auf und abseits der Rennstrecke aktiv

Die Schwerpunkte der Sportaktivitäten liegen in der Teilnahme an Langstreckenrennen, historischen Sport- und Tourenwagenrennen, Gleichmäßigkeitsveranstaltungen, Oldtimer-Rallyes sowie dem Jugend-Kartsport.

Bei Großveranstaltungen wie Nürburgring-Eifelrennen, Schloss Dyck Classic Days, Großglockner Grand Prix oder auch dem Bergpreis in Vossenack sind die Clubmitglieder in der Organisationsleitung, als Streckensprecher oder Medienvertreter für Fotoreportagen und Pressearbeit eingebunden.

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Rundstrecken-Sport

Der Rundstreckensport ist für jeden Motorsportler das Tüpfelchen auf dem "i". Das ist auch bei den Sportlern der Scuderia nicht anders. Weltweit stellen sich unsere Mitglieder dem Wettbewerb: Toyota Racing Series in Neuseeland, Formular Renault 2.0 ALPS und EuroCup, VLN-Langstreckenmeisterschaft, 24h-Nürburgring und Dubai oder Cup & Tourenwagentrophy etc.

Daneben hat sich der historische Rundstreckensport mit Sport- und Tourenwagen fest etabliert. Nachdem die Scuderia Colonia 2005 den Vize-Europameister der historischen FIA-GTC Meisterschaft stellen konnte, haben unsere Piloten auch in den nachfolgenden Saisons bei zahlreichen spannenden Rennen ihre Konkurrenz hinter sich gelassen: Sie wurden u. a. Europameister im FHR-Langstreckenpokal, Meister und Vizemeister der HTGT oder Champion der ADAC Classic-Trophy!

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Oldtimer-Sport

Der Oldtimersport bietet sehr vielfältige Möglichkeiten der automobilen Herausforderung: touristische oder sportliche Rallyes als Ein- oder Mehrtagesveranstaltungen oder Gleichmäßigkeitsveranstaltungen am Berg oder auf der Rundstrecke. Unsere Mitglieder starten regelmäßig bei solchen Veranstaltungen, wie z.B. der Mille Miglia, Gran Premio Nuvolari, Histo Monte, Großglockner Grand Prix, Le Mitiche Sport a Bassano, Silvretta-, Arlberg oder Paul Pietsch Classic usw. .

Als besonderes Abenteuer darf in dieser Auflistung der Abstecher über den Atlantik nach Mexico zur La Carrera Panamericana nicht fehlen.

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Nachwuchsförderung

Als die Scuderia Colonia 1960 gegründet wurde, stand dahinter das Anliegen von Wolfgang Graf Berghe von Trips, eine Plattform zu schaffen, um junge Talente im Motorsport zu fördern. In diesem Bestreben war Graf Trips der Erste, der ein Kart aus Nordamerika nach Deutschland mitbrachte und in Italien ein Formel-Fahrzeug für Nachwuchstalente – den TCA (Trips, Colotti, Auto Union) – bauen ließ.

Dieser Tradition ist die Scuderia Colonia auch heute verpflichtet. Seit 2009 ist das Projekt „Talente entdecken und fördern“ Realität.

Mit Unterstützung der Scuderia nahmen unsere Nachwuchspiloten erfolgreich an Sichtungslehrgängen teil und stiegen in die Formel ADAC Masters und in die Cup & Tourenwagentrophy auf.

2015 konnte unser Pilot Max Hesse den Titel des Deutschen Junioren Kart Vize-Meisters einfahren, darüber hinaus nahm er an seinem ersten Weltmeisterschaftslauf teil.

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Clubleben

Zu den weiteren Inhalten des Clublebens gehören u. a. gemeinsame Ausfahrten und Kartrennen oder Fahrerlehrgänge, wie sie erstmals durch Graf Trips ins Leben gerufen wurden. Seit 2010 berichten wir regelmäßig von unseren Aktionen im Rahmen unseres Clubmagazins, den „Scuderia Colonia News“, die zunächst in der Zeitschrift „powerslide“ und seit 2014 im Nachfolgemagazin „CURBS-Historisches Motorsport Magazin“ veröffentlicht werden.

Seit der Gründung der Scuderia Colonia finden unsere Clubabende immer am ersten Mittwoch eines Monats statt. Nachdem wir uns viele Jahre im „Museum für Rennsportgeschichte – Villa Trips“ in Kerpen-Horrem getroffen haben, ist seit Beginn des Jahres 2015 Schloss Loersfeld bei Kerpen neues Domizil unseres Clubs. Bei den Abenden sind regelmäßig auch Gäste anwesend und willkommen.

Mit Stoppuhr und Roadbook – die Scuderia Colonia Classic

Als Veranstalter richtet die Scuderia Colonia seit dem Jahr 2000 regelmäßig am Pfingstwochenende die immer erfolgreicher und bekannter werdende „Scuderia Colonia Classic“ aus, die als sportliche Ausfahrt für Oldtimerfahrzeuge ausgeschrieben wird.

Anfänglich wurde die Rallye als Ein-Tages-Veranstaltung im Rhein-Erft-Kreis mit Start und Ziel in Bergheim ausgerichtet. Im Jubiläumsjahr 2010, anlässlich des 50-jährigen Bestehen der Scuderia Colonia, sollte die Veranstaltung etwas „Besonderes“ werden. Mit Start und Ziel im Historischen Fahrerlager des Nürburgrings als Zwei-Tages-Veranstaltung begeisterten wir unsere Teilnehmer. An eine Rückkehr zum ehemaligen Rallye-Format war danach nicht mehr zu denken. Seitdem zieht die Scuderia Colonia am Pfingstwochenende mit „Mann und Maus“ in die Eifel.

Jahr für Jahr wurde die Rallye vom Format und vom technischen Equipment her weiterentwickelt und auf ein hohes professionelles Niveau gebracht. Wir legen weniger Wert auf große Starterfelder, sondern auf einen reibungslosen Ablauf und eine freundschaftliche Atmosphäre untereinander. Teilnehmer und Helfer – alle sollen Spaß haben. Aber: wie es sich für eine Rennfahrergemeinschaft gehört, der Anspruch ist sportlich!

Die Rallye wird ausschließlich von Mitgliedern, Familienangehörigen und Freunden organisiert und durchgeführt, die teils sogar extra zu diesem Termin aus Schottland anreisen.

Das Rennen ist nie zu Ende

Mit diesen Worten titelte Hermann Harster 1962 seine „Geschichte des Grafen von Trips“. Weiter schreibt Harster auf dem Klappentext seines Buches: „Schnelle Rennwagen, aufbrüllende Motoren, Triumphe in aller Welt – das war das außergewöhnliche Leben des Grafen Berghe von Trips“.

Auf dem Nürburgring verfolgte Graf Trips die Großen Preise von 1935 bis 1938. Dort fuhren Caracciola, Nuvolari und Rosemeyer, die Rennfahrer der damaligen Zeit, die Trips verehrte. Schon in frühester Jugend begeisterte er sich für Autos und alles, was sich selbst bewegt. Bei einer Rallye in der Lüneburger Heide 1950 begann seine eigene Motorsportkarriere und endete 1961 beim Grand Prix in Monza, als er als Favorit auf den Titel des Formel-1-Weltmeisters tödlich verunglückte.

Wolfgang Alexander Graf Berghe von Trips wurde als einziger Sohn des Reichsgrafen Eduard Berghe von Trips und seiner Frau Thessa am 4. Mai 1928 in Köln geboren und wuchs auf Burg Hemmersbach in Horrem bei Köln, dem alten Stammsitz der Familie, auf. Ab dem Jahr 1934 besuchte er die Volksschule in Horrem. Nach dem Krieg wechselte er 1946 auf das Pädagogium in Bad Godesberg und im Jahr 1948 auf die Waldorf-Schule in Benefeld. Im Jahr 1953 beschloss er seine kaufmännische Ausbildung in Köln. Anschließend besuchte er die „Höhere Landwirtschaftsschule“ in Brühl, die er im Jahr darauf mit dem Diplom beendete. Im Jahr 1955 trat er ein Volontariat in dem Münchner Bankhaus Auffhäuser an.

Wer ihn kennen gelernt hat, bezeichnet ihn als bescheidenen, zurückhaltenden und vor allem als fairen Sportsmann, der begeisterungsfähig wie ein großer Junge war – lustig und ideenreich. Günther Isenbügel war fasziniert von dem inneren Strahlen des Grafen Trips, das ihn so außerordentlich beliebt machte. Trips selbst bezeichnete den Motorsport einmal als „menschliche Lust am Spieltrieb“.

Als am 10. September 1961 die Nachricht vom Tode des Grafen über die Radiosender lief, waren tausende und abertausende Menschen schockiert, erstarrt vor Entsetzen und unendlich betroffen. Männer, die damals gerade im jugendlichen Alter waren, erinnern sich noch genau an den Moment, als für sie eine Welt zusammenbrach. Ihr Idol, ihr Vorbild war tot. R. Günzler und G. Jendrich waren die beiden Sportreporter, die die Nachricht übermittelten: „... El conte e morte...“ (Der Graf ist tot).

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Graf Trips hatte sich oft mit den Gefahren des Rennsports beschäftigt. Etliche seiner Vorträge über Verkehrssicherheit belegen, wie ernst er dieses Thema genommen hat. Ein Restrisiko für die Aktiven, das war ihm klar, blieb trotz aller Bemühungen um gegenseitige Rücksichtnahme immer. Trips war es zugleich wichtig, dass unbeteiligte Besucher das Renngeschehen von ihrem Platz aus in Sicherheit verfolgen konnten. Dass andere Menschen durch ihn zu Schaden kommen würden – wie beim schrecklichen Unglück von Monza, bei dem außer ihm selbst auch 15 Zuschauer starben – hätte er sicher niemals verwunden.

Graf Trips war ein sensibler und feinfühliger Mensch. Seine körperliche Konstitution war nicht sehr stark. Lange Strecken ermüdeten ihn und brachten ihn an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit. Von allen Seiten strömten Menschen auf ihn ein. Er stand unter dem seelischen Druck, Weltmeister werden zu müssen. Die Welt erwartete es von ihm. Nach Monza wäre nur noch das Rennen in Watkins Glen gewesen. Phil Hill konnte seinen Sieg nicht genießen ...

Meist stand der Graf auf der Mitte des Podestes, aber auch zweite und dritte Plätze schaffte er mit Bravour und ließ so manchen Konkurrenten hinter sich. 1961 wurde er zum Sportler des Jahres gewählt, doch leider konnte er sich nicht mehr persönlich für diese Auszeichnung bedanken. Am 16.12.1961 nahmen seine Eltern diese stellvertretend im Kurhaus Baden-Baden in Empfang.

Mitgliedschaft in der Scuderia Colonia

Die Mitgliedschaft in der Scuderia Colonia ist begehrt. Vielfach aber nur, um in den Besitz des weltberühmten Wappens zu gelangen, um damit sein Fahrzeug zu schmücken. Unsere Satzung hat dazu eine ganz einfache Antwort: das Wappen ist das Abzeichen der Mitglieder der Scuderia Colonia. Ernst van Husen, der das Wappen geschaffen hat, gab den Mitgliedern der Rennfahrergemeinschaft quasi einen „Glücksbringer“ mit in den Wettkampf. Denn die Bedeutung des Helmes auf einem Schild ist in der Heraldik verankert: Er stellt Weisheit und Sicherheit dar, auch Stärke, Schutz und Unverwundbarkeit. Alles Eigenschaften die ein Sportfahrer braucht und die ihn ausmachen.

Die Scuderia Colonia ist auch kein „Trips-Fan-Club“. Wir ehren sein Andenken und jeder für sich trägt die Tugenden von Graf Trips in seinen Gedanken und besinnt sich darauf im gegenseitigen Miteinander. Der eine mehr und der andere weniger.

Das entscheidende Kriterium, um in die Gemeinschaft der Scuderia Aufnahme zu finden, ist eine aktive Rolle im weiten Feld des Motorsports – am besten als aktiver Sportfahrer. Touristenfahrten auf dem Nürburgring sind damit nicht gemeint. Wer dazu unter den Mitgliedern der Scuderia noch einen Bürgen findet und sich an den Clubabenden der Gemeinschaft vorgestellt hat und als würdig befunden wurde, ist bei uns herzlich willkommen. Das klingt elitärer als es ist, aber schon über 50 Jahre lang ist es ein bewährtes Aufnahmeritual mit dem positiven Effekt, dass unter den Mitgliedern „die Chemie“ stimmt.

Kontakt

Sie sind herzlich eingeladen, sich näher mit der Scuderia Colonia zu beschäftigen. Als Gast sind Sie auf unseren Clubabenden an jedem ersten Mittwoch im Monat ab 19.00 Uhr auf Schloss Loersfeld willkommen.
Bitte melden Sie sich zuvor telefonisch oder per Mail an.
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Scuderia Colonia e.V. im ADAC

c/o Hans Joachim Droste
Niederkasseler Straße 14, 51147 Köln

Telefon 2203 9666811
Telefax 2203 9666888
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