Matteo Ferrer ist Formel-1-Champion: Unser Clubmitglied Matteo Ferrer ist Formel-1-Champion! In der FIA Masters Historic Formula One, in der die Grand-Prix-Wagen der so genannten „Goldenen Ära“ von 1966 – 1985 in verschiedenen nach Bauepochen sortierten Gruppen antreten, konnte er 2019 die „Head-Class“, die nach dem früheren Williams-Cheftechniker Patrick Head benannte Klasse für Formel-1-Wagen nach 1978 mit Groundeffekt, für sich entscheiden. Mit dem Doppelsieg zu Saisonbeginn in Paul Ricard/Frankreich legte er den Grundstein für seinen Erfolg. Weitere Klassen- und Gesamtsiege etwa in Silverstone und Dijon brachten ihm soviel Vorsprung ein, dass auch trotz des Pechs gegen Ende der Saison (Ausfall im Samstagsrennen am Nürburgring, Unfall im Training von Zandvoort, wobei der Ligier JS 11/15-Ford zu stark beschädigt wurde, um in Zandvoort und Spa-Francorchamps antreten zu können) die Konkurrenten Mike Cantillon (Williams FW07C-Ford) und Christophe d’Ansembourg (Brabham BT49C-Ford, Williams FW07-Ford) auf Abstand gehalten werden konnten. Zum Abschluss seiner Rennsaison trat Matteo noch mit einem Kremer Porsche 935 K1auf dem Daytona International Speedway in Florida zum 24-Stunden-Rennen für Klassiker an. Den ersten von insgesamt vier Wertungsläufen konnte er als Gesamtsieger für sich entscheiden, in Lauf drei und vier warfen ihn technische Probleme etwas zurück, was ihm dennoch in der Endabrechnung den zweiten Platz in seiner Klasse einbrachte. Danach gings zurück über den großen Teich nach Frankreich, wo am 6. Dezember die FIA Prize Giving Gala im Pariser Musée Du Louvre stattfand.
60 Jahre Scuderia Colonia: Wenige Tage nach dem offiziellen Gründungstag, dem 13. Januar, begrüßte Clubpräsident Achim Droste zahlreiche Mitglieder und Gäste auf Schloss Loersfeld bei Kerpen zur Jubiläumsfeier „60 Jahre Scuderia Colonia“. Anfang 1960 hatte der damalige deutsche Formel-1-Fahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips aus Horrem unsere rheinische Rennfahrervereinigung zur Interessensvertretung der hiesigen Sportfahrer gegenüber der Industrie und den einst mitunter übermächtigen Rennveranstaltern ins Leben gerufen. Mit dem Kölner August Stausberg konnten wir einen Mann der ersten Stunde begrüßen, der einst im Formel Junior von Graf Trips gefördert wurde und auch bei der konstituierenden Sitzung der Scuderia im Kölner Haus des ADAC zugegen war. Andächtig lauschten Stausberg und die übrigen Gäste der Gründungsrede von Graf Trips, die einst auf Tonband mitgeschnitten wurde und bis heute erhalten geblieben ist. Es folgte eine kurze Rückschau auf die Geschichte. Neben mehr als zwanzig Formel-1-Starts unter der Bewerbung der Scuderia in den frühen sechziger Jahren erinnerte man sich gerne an die zahlreichen Siege der Clubmitglieder, wie etwa bei den bei den 24 Stunden vom Nürburgring 1984/85 und freute sich über die jahrzehntelange erfolgreiche Nachwuchsarbeit des Vereins, die auch bis in die heutige Zeit im Geist des im Kampf um den WM-Titel 1961 verstorbenen Renngrafen fortgeführt wird und inzwischen auch national wie international Beachtung und Anerkennung findet. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Ehrung der aktiven Fahrer für ihre Erfolge in der abgelaufenen Saison im Rahmen der Clubmeisterschaft 2019 – siehe nebenstehenden Bericht.
Clubmeisterschaft 2019: Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 60jährigen Bestehen der Scuderia Colonia wurden auch die Clubmeister der Saison 2019 geehrt. Gemäß unseres clubinternen Reglements wurden zunächst die Preise in den Kategorien Oldtimersport, historischer Rundstreckensport und aktueller Motorsport vergeben. In der Rubrik Oldtimersport konnte Hans Thelen seinen Vorjahreserfolg wiederholen. Teils als Beifahrer verschiedener Teams in diversen Autos, teils als Solofahrer mit seiner BMW unterwegs, verwies er Eberhard Hess, der u. a. mit seinem Lagonda startete, sowie Ralf Danino (Opel Kadett C/Porsche 914/6) auf die Plätze. Im historischen Rundstreckensport gewann Formel-1-Fahrer Matteo Ferrer mit deutlichem Vorsprung auf Pedro und Luco Sanchez, die in der FHR-Langstreckenserie unterwegs waren, und Wolfgang Simon/Gregor Görres (TVR) aus der Triumph Competition and British GT Meisterschaft. Die Gruppe der aktuellen Motorsportler wurde von TCR-Germany Tourenwagen-Gesamtsieger Max Hesse angeführt, gefolgt von Matthias Wasel jun. aus der VLN-Nürburgring-Langstreckenmeisterschaft und RCN-Fahrer Stefan Ernst, der ebenfalls überwiegend am Nürburgring aktiv war. In der Gesamtwertung um den Clubmeistertitel konnte sich letztlich TCR-Champion Max Hesse aufgrund der besseren Rennergebnisse am Saisonende knapp gegen Matteo Ferrer durchsetzen. Lieber Max, wir gratulieren Dir herzlich zu Deiner persönlich erfolgreichsten Saison und dem Gewinn der Clubmeisterschaft 2019!
Clubmeister Max Hesse fährt im neuen BMW Junior Team: Nach dem Erfolg in der TCR-Germany-Tourenwagenserie hat unser Scuderia-Colonia-Nachwuchstalent Max Hesse die nächste Stufe seiner viel versprechenden Karriere erreicht. Zusammen mit dem Briten Dan Harper (19) und dem US-Amerikaner Neil Verhagen (18) gehört unser ebenfalls 18jähriger Clubmeister seit Januar 2020 dem neu aufgelegten BMW Junior Team an. Neben den aktuellen BMW-Werksfahrern Philipp Eng und Dirk Adorf steht wie seinerzeit bei der Erstauflage der Münchner Talentschmiede im Jahr 1977 auch der damalige Gründer Jochen Neerpasch den Jungstars als Mentor zur Seite. Einst führte er das Trio um den Waiblinger Manfred Winkelhock, Eddie Cheever (USA) und den Schweizer Marc Surer bis in die Formel 1, in späteren BMW-Nachwuchsprogrammen sammelten u. a. Timo Glock sowie die Weltmeister Nico Rosberg und Sebastian Vettel in den von bayerischen Motoren getriebenen Junior-Formelrennern wertvolle Erfolge und Erfahrungen auf dem Weg an die Spitze des Grand-Prix-Zirkus. In der Neuauflage des BMW Junior Teams soll das aktuelle Trio um Max Hesse im Rahmen eines zweijährigen Programms in verschiedenen Bereichen weitergebildet werden. Neben dem Fitness- und Mentaltraining bei Formula Medicine im italienischen Viareggio stellt die fahrerische Ausbildung mit verschiedenen BMW-Rennwagenmodellen auf dem Nürburgring das Zentrum des Kurses dar. Hierbei gilt es, neben der kompletten Nordschleifen-Langstreckensaison auch das 24-Stunden-Rennen in der Grünen Hölle zu bestreiten. Abseits der Rennstrecke stehen ferner der Bereich Sim-Racing sowie Tätigkeiten abseits des reinen Rennsports, etwa bei der BMW M GmbH und verschiedenen weiteren Bereichen der BMW Group auf dem Lehrplan (Foto BMW v.l.n.r.: Max Hesse, Neil Verhagen (USA), Dan Harper (GB)).